(us) "Das vergessene Tal“ von 1969: der Dreißigjährige Krieg mitten in Europa. Hervorragend Michael Caine als Hauptmann und Omar Sharif als Vogel. Brillante Regie von James Clavell und die Musik von John Barry verdichtet alles...
Ein beeindruckender Historienfilm. Nicht nur Katholiken und Protestanten gegeneinander, sondern auch Schauplatz für viele Konflikte: Habsburg gegen Frankreich, Autonomie der Niederlande, Expansion von Schweden und mittendrin der arme Mensch, Landbevölkerung wie auch Stadtbevölkerung leiden: das brennende Rheinfelden.
Das Grauen des Krieges fängt der Zeitzeuge Andrea Gryphius in seinem Gedicht "Tränen des Vaterlandes" ein:
Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret! Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun Das vom Blut fette Schwert, die donnernde Karthaun Hat aller Schweiß, und Fleiß, und Vorrat aufgezehret. Die Türme stehn in Glut, die Kirch' ist umgekehret. Das Rathaus liegt im Graus, die Starken sind zerhaun, Die Jungfern sind geschänd't, und wo wir hin nur schaun Ist Feuer, Pest, und Tod, der Herz und Geist durchfähret. Hier durch die Schanz und Stadt rinnt allzeit frisches Blut. Dreimal sind schon sechs Jahr, als unser Ströme Flut Von Leichen fast verstopft, sich langsam fort gedrungen. Doch schweig ich noch von dem, was ärger als der Tod, Was grimmer denn die Pest, und Glut und Hungersnot, Daß auch der Seelen Schatz so vielen abgezwungen.
Starke Inszenierung, gute Schauspieler – und ein unvergesslicher Drehort: schönes, vergessenes Tal, das Gschnitztal in Tirol am Brenner….
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